Nach einem perfekten Freitag mit optimalen Bedingungen für Teams und Fans ist der Samstag traditionell der Tag, mit über zwölf Stunden Action und Adrenalin pur.

In den Klassen Pro ET und SuperPro ET sind die Felder hart umkämpft. Die ersten sieben ProEt Starter liegen nach vier Qualifikationsläufen nur zehn Tausendstel Sekunden auseinander. Das ist Motorsport vom Feinsten.

Bei den Profis geht es nicht weniger heiß her. Bei den Super Street Bikes brechen die Top Zwei in die magischen sechs Sekunden Zeiten hinein. Am Ende steht der Brite Jake Mechaell als Erster der Qualifikation fest. In 6,95 Sekunden und 342km/h schnell – auf Straßenreifen und ohne Wheelie Bar. Wahnsinn.

Die Pro Stock Bikes werden von dem Franzosen Bertrand Maurice angeführt. Er schafft im letzten Qualilauf den großen Sprung vom letzten auf den ersten Platz. Bei 7,23 Sekunden stoppt die Uhr seiner Bestmarke.

Marcus Christiansen schenkt sich an seinem Geburtstag eine dominante Performance bei den Super Twin Top Fuel Bikes. Mit seiner 6,29 und 354 km/h liegt er mit über einer halben Sekunde vor dem Rest des Feldes.

Der Schwede Rikard Gustafsson kann seine Performance vom Freitag weiter verbessern und damit liegt seine Top Qualifier Zeit jetzt mit 6,04 Sekunden auf 394km/h noch einen Wimpernschlag von den zwei magischen Grenzen – fünf Sekunden und 400km/h entfernt.

Die Fahrzeuge der Klasse Pro Stock Cars sind die teuersten Rennmaschinen auf dem Platz. Anschaffung und Wartung dieser Boliden sind kostspieliger als in allen anderen Klassen. Kein Wunder also, dass das Feld in Zeiten wie diesen ein wenig schrumpft. Die Qualität allerdings, die ist wie gewohnt auf einem unglaublich hohen Niveau. Drei Schweden – Jimmy Alund, Michael Malmgren und Stefan Enryd tragen ihre Duelle hier im Bereich von Hundertstel und Tausendstel Sekunden aus. Jimmy Alund verbraucht dabei in Form eines defekten Motors das meiste Material. Das allerdings wird auch mit dem ersten Platz der Qualifikation, und den entsprechende Punkten in der Meisterschaft belohnt.

In der Klasse Top Methanol treten Funny Cars und Dragster gegeneinander an. Der Unterschied in Sachen Gewicht und Aerodynamik wird durch ein Zeithandicap für die Dragster ausgeglichen. Dadurch bekommt diese spannende Klasse in den letzen Jahren wieder tollen Aufschwung. Der amtierende Meister Sandro Bellio setzt sich nach dem Samstag an die Spitze. Die Leistung des Teams ist umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass Sandro vor zwei Wochen beim Meisterschaftslauf im schwedischen Tierp ein klassisches Ölfeuer wie die Funny Cars in den 80ern erlitt, und das Auto danach einmal fast komplett neu aufgebaut werden musste.

Pro Mod – die größte der FIA Klassen sind absolute Publikumslieblinge. 3000PS in einem kurzen Radstand machen diese irren Geschosse zu Rodeo-Bullen für ihre Fahrer. Und zu einer extrem aufregenden Klasse für die Zuschauer. Hier geht es um eine eng umkämpfte Meisterschaft, in der noch für einige Fahrer alles drin ist. Jeder Punkt aus der Qualifikation kann am Ende entscheiden. Und der Niederländer David Vegter nimmt die meisten Punkte aus der Quali mit. 5,91 Sekunden bringen ihn ganz knapp vor den Titelverteidiger aus Schweden Jan Ericsson, der mit seiner 5,489 nur eine Tausendstel vor Landsmann Matts Eriksson liegt. Das verspricht einen heißen Kampf am Sonntag.

Girlpower pur bei den Top Fuel Dragstern. Drei Fahrerinnen und zwei Fahrer kämpfen um die Plätze und die Schweizerin Jndia Erbacher steht am Ende des Tages ganz oben. Ihr 10.000PS Bolide fliegt in 3,89 Sekunden mit 482km/h durchs Ziel. Die Schwedin Susanne Callin fährt in der Night Show ihren schnellsten Lauf, dieser zählt aber nur als Showlauf und daher nicht für die Qualifikation.

Die ersten Rennrunden und die spektakuläre Saturday Nightshow lassen das Motodrom noch bis in den späten Abend erzittern. Ausverkaufte Tribünen, Festival-Stimmung mit Stunts auf der Strecke und in der Luft, Jet Cars mit riesigen Flammen die aus dem Nachbrenner schlagen, lassen Tom Cruise in Top Gun wie ein Schuljunge mit Klapprad aussehen, Weltrekorde auf zwei Rädern und 50.000 Fans, die die Tribünen zu einer gigantischen Party machen. Das gibt es weltweit nur einmal. Bei den NitrOlympX auf dem Hockenheimring.